Maler

✝ Peter Royen

In den Bildern von Peter Royen ist die Farbe Weiß allgegenwärtig. Für ihn passen Geometrie, rechte Winkel, Quadrate, Rechtecke, Balken gut zu Weiß. Manchmal verlieren sie sich darin, oder lösen sich sogar auf. In der Stille der klaren Strukturen balanciert das Weiß die delikate Kombination von Form und Sprache seiner Bilder im Vordergrund aus.

Die Farbe seiner Wahl war nicht von Anfang an weiß. Die ersten Bilder seiner ersten Ausstellung waren in Rot gehalten. Aber weil die Kunstkritiker damals von der intensiven Farbe sprachen, die sich durch die Formen bewegte, musste etwas getan werden. Peter Royen: „Das Rot musste weg, damit meine Formen besser wahrgenommen werden können. Nichts sollte von der Essenz ablenken!..“ Peter Royen erschafft seine eigene Umgebung, mit höchster Konzentration, Klarheit und Ehrlichkeit.

2011 präsentierte FlowFineArt ihm einen anderen, weniger bekannten Aspekt seiner Arbeit. Vierzig Jahre lang ist eine Sammlung schöner Holzschnitte im Dunkeln geblieben, die nun in einer schönen Auswahl zu sehen ist. Das zentrale Thema seiner Holzschnitte und Handabdrücke ist die Frau des Künstlers, Christine. Sie inspirierte den damals 28-jährigen Künstler mit einer ganz besonderen Atmosphäre, die in den Holzschnitten durchscheint.

In der gleichen Zeit entstanden auch die Gipsmodelle, die in dieser Form erstmals bei uns ausgestellt werden. Ursprünglich als Vorlage für den Metallguss entstanden, spiegeln sie im Kontrast zu Royens Malerei dieselbe Stille und Leere seines Werks (wieder). Wie seine Gemälde sind sie eher ruhig, aber hier am dynamischsten, mit ständigem Fluss und Bewegung.

Seit mehr als fünf Jahrzehnten ist der 88-jährige Peter Royen als intensiver Botschafter der bildenden Kunst weit über die Grenzen Düsseldorfs, wo er seit 1946 lebt, bekannt.

Er widmet sich mit außergewöhnlicher Sensibilität und Kraft der Kunst und steht mit Nachdruck für die „Freiheit der Kunst“ und den „Respekt vor dem Künstler“ ein.

Sein großes kulturpolitisches Engagement für die bildende Kunst führte weit über die Grenzen Düsseldorfs hinaus, etwa durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

Seine Bilder befinden sich in großen Museen und bei zahlreichen Privatsammlern – das niederländische Königshaus hat mehrere Werke erworben. Und das nicht nur, weil Peter Royen aus den Niederlanden stammt: „Meine Bilder sind nicht laut, aber sehr intensiv, und mit der Zeit lassen sie einen einfach nicht mehr los.“ Von Effekthascherei ist bei Peter Royen keine Spur, der bekannte Kunstkritiker Professor Werner Schmalenbach hat ihn den „Maler der Stille“ genannt.

Er schrieb über Royen:

„Natürlich ist er, wie jedes seiner Bilder, außerordentlich sensibel. Aber Sensibilität ist nicht viel mehr als eine Ware. Sie ist das, was man aus ihr macht. Peter Royen macht „seine eigenen stillen, lyrischen, sanft atmenden Bilder zwischen den Polen der Enge des Bildes und der Freiheit der Malerei. Er ist ein Maler der Stille. „

INTERVIEW

Werke

Biografie

✝ Peter Royen

1923 geboren in Amsterdam/Niederlande
1946 – 1949 Akademie der Künste Düsseldorf
1949 – 1953 Mitglied „Rheinische Sezession“
1956 Mitglied „Gruppe 53“
1960 Mitglied „Gruppe Europa“
1996 Ehrenpreis der Villa Massimo, Rom/Italien
2003 Ehrenmitglied der Künstlervereinigung „Malkasten“, Düsseldorf
2013 Verstorben am 19. Juni

Ausstellungen

Einzelausstellungen (Auswahl)
1954 Museo d’Arte de Sao Paulo, Sao Paulo/Brasilien
1977 Kunsthalle Düsseldorf
1992 Kunsthalle Kobe, Kobe/Japan
1995 Muse Jenisch, Vevey/Schweiz
2002 Museum Mondriaanhuis, Amersfoort/Niederlande
2003 Malkasten, Düsseldorf
2005 Kunst aus NRW, Aachen-Kornelimünster
2006 „53×53 – Eine leise Retrospektive“, Galerie arteversum, Düsseldorf
2008 „Peter Royen sieht Rot“, Galerie arteversum, Düsseldorf
2011 Galerie Broft, Leerdam/Niederlande

Gruppenausstellungen (Auswahl)
1961 Kunstmuseum St.Gallen, Switzerland
1962 tedelijk Museum, Peter Stuyvesant-Collectie Amsterdam/Netherlands
1966 Musüe des Beaux Arts, Neuchötel/Switzerland
1993 Peter Royen and his friends,
Kunsthalle Dusseldorf
2003 Group 53, Museum of the City of Ratingen
2007 Old Museum, Mönchengladbach
„24|7 – The 24 hours of the day“,
Gallery arteversum, Dusseldorf

Kollektionen (Auswahl)
Stedelijk Museum, Amsterdam/Niederlande
Kunstmuseum, Basel/Schweiz
Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg, Deutschland
Osaka Stadtmuseum, Osaka/Japan
Von der Heydt-Museum, Wuppertal
Sammlung Königin Beatrix und Prinz Claus der Niederlande
Musüe des Beaux-Arts, Brüssel/Belgien
Museum Kunst Palast, Düsseldorf